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BRITISCH KURZHAARKATZE. MODE AUF DIE RASSE

S.Krasnoselskaja, internationale Expertin für alle Katzenrassen  

Britisch Kurzhaarkatze ist in der ganzen Welt bekannt. Alle Katzzüchtungssysteme haben ihre Standards anerkannt – einige haben das früher, andere – später gemacht; einige bei allen Farbvariationen, andere – nur bei ausgewählten Farben. Aber in Russland sind doch die Britisch Kurzhaarkatzen am bekanntesten: auf den Ausstellungen beträgt der Anteil der Britisch Kurzhaarkatzen 70-90%, je östlicher von der Hauptstadt, desto höher ist der Anteil. An amerikanischen Ausstellungen nehmen nur wenige Britisch Kurzhaarkatzen teil. Und auf einigen südafrikanischen Ausstellungen sind manchmal innerhalb von mehreren Ausstellungen gar keine Britisch Kurzhaarkatze zu finden.

Die Geschichte von der Entstehung des modernen Briten-Typs ist mit vielen Umständen verbunden. Wenn wir die europäische Rassenentwicklung besprechen, so fallen gleich solche Einflussfaktoren wie Kriege und Revolutionen ein. Während dieser Zeit haben sich nur wenige um die Erhaltung der Züchtungsleistungen und um die Gleichartigkeit der Katzenrassen gekümmert. Jede neue Wiederherstellung dieser oder jener Rasse bedürfte der Erhöhung des Katzenbestandes, manchmal wurde das auch durch den Verlust der Rasseneigenschaften erzielt. Daraus ergibt sich der Typenunterschied der Britisch Kurzhaarkatzen in verschieden europäischen Ländern: in Frankreich galten als „rechtmäßige Partner“ für Briten die Cahrtreux (vor einiger Zeit wurden die Briten und die Chartreux als eine Rasse betrachtet). In Belgien und Holland wurden als Partner für Briten auch russische Blaue Katzen und Europäische Kurzhaarkatzen genutzt. Es kommt manchmal komisch vor, dass es einmal im genealogischen Auszug das Kind vom Perserkater und von der Siamkatze als Brite bezeichnet wurde. Man sieht, dass diese Eintragung im Jahre 1929 gemacht wurde, wenn die Phelinologie noch nicht entwickelt wurde.

Die Amerikaner haben bei Briten einheimischen amerikanischen Kurzhaarkatzen eingekreuzt und die Ergebnisse von ihrer Arbeit mit Japanern und Australiern ausgetauscht. Kanada hat seinen eigenen Weg gewählt, in dem es die Anzahl der Briten durch ihre Einkreuzung mit Persern vergrößert wurde. Aber die Zunahme des Genbestands in den USA und in Kanada hat mit den Weltkriegen nichts zu tun. Die Katzenrasse und ihre Entwicklung haben eher die Regeln, Möglichkeiten und Bedingungen des Ein-und Ausfuhr der Tiere und des qualitativen Bestands aus Nachbarländern beeinflusst.

Russland ging seinen eigenen Weg– wie auch in anderen Fällen. Ende 80er – Anfang 90er des vorigen Jahrhunderts sind die Vertreter der holländischen und der belgischen BKH-Zuchten gekommen. Es lag offen zutage, dass die Anzahl der Briten zu gering war und deswegen galten die zu jener Zeit verbreiteten Perser, russische Blaue Katzen und manchmal sogar türkische Angorkatzen als genug geeignete Partner für die Einkreuzung mit Briten. Es ist klar, dass sich solche Einkreuzungen auf das Aussehen der Halbblutene auswirkten, die zwecks der guten Vertreibung als „Briten“ bezeichnet wurden. Weiterhin waren die ernsten Züchter gezwungen, einige Generationen der Briten vom langen flaumigen Fell, vom länglichen Gesicht, Wangenmangel und gestreckten Körper zu „reinigen“.

Der letzte Schritt der russischen Züchter wurde durch die Interesse für die Farben der Briten hervorgerufen: besonders nachgefragt wurden Silber- Briten, und das ließ die russischen Züchtern die Einkreuzung mit Skottish-Fold und mit exotischen Kurzhaarkatzen zu probieren. Solche Einkreuzungen hatten ihre Vor-und Nachteile. Einerseits begannen die Briten die Flaumigkeit ihres Felles zu verlieren und bekamen runde Köpfe, breite Nasenrücken und große runde ausdrucksvolle Augen. Andererseits begann das Knochengerüst leichter zu werden (durch das feinere Knochengerüst der Scottish-Fold), der Schwanz wurde länger und dünner, die Felltextur hat sich verändert (durch die Felltextur der exotischen Katzen, die sich von der Felltextur der Briten unterscheidet).

Und erst in den letzten Jahren (ungefähr seit 2003-2004) kamen die Briten zu demselben Aussehen. Nicht nur in Russland sondern auch in der ganzen Welt.

Das sind ziemlich große Katzen, aber sie können auch mittelgroß sein: die Hauptsache ist, dass sie kompakt sind, mit einem kräftigen Knochengerüst, einem großen runden Kopf, einem schönen Profil, mit einer Ausbiegung in Augenhöhe, mit kleinen Ohren, die auf den Spitzen abgerundet sind, mit großen runden ausdruckvollen Augen. Als Visitenkarte der Briten gilt dichtes, kurzes, nachgiebiges und plüschiges Fell. Es ist interessant, dass eine Reihe von den Zuchten, die schon seit alters her existieren, haben sich auch zu einem neuen „Britenstil“ geändert, der kompakter ist, mit einem Kopf, der eher breit als lang aussieht.

So eine Stereotypmeinung in bezug auf Briten bildete sich bei Experten von verschiedenen Systemen und aus verschiedenen Ländern. Das ist auf den Aufstellungen bei der Auswahl der besten Briten sowie auch nach den Fotos der Sieger von den Ausstellungen verschiedener Systeme in allen Ecken der Welt zu bemerken.

Es ist klar, dass Experimente als ein wichtiger Teil jeder Selektionsarbeit auftreten. Und es ist sehr angenehm, wenn sich ein Experiment sehr gut getroffen hat: die Spitze der Rassenpopularität in Russland ist glücklicherweise vorbei. Und der lächelnde starkknochige Typ der Briten in verschiedenen Farbschlägen bleibt behalten! Und das lässt uns freuen: es steht noch eine große Arbeit der Züchter bevor, die dieser exzellenten Rasse mit einer eigenartigen Gesicht, das in allen Ländern der Welt erkannt wird, treu bleiben.