Dominant Blue Eyes Programm Teil 2 Wichtige Information für die Zucht von dominantem Blue Eyes Gen – dem sogenannten „ Altai Gen“ (ALT) Es liegt mir sehr am Herzen, alle Interessenten über diese neue Erscheinung in der Britischen Rasse zu informieren und aufzuklären, um die Fehler in diesem neuen Zuchtprogramm zu vermeiden. Ich bekomme sehr oft Fragen gestellt, was das für ein Gen ist und wie es in die Britische Rasse gekommen ist. Leider gibt es nur wenig Informationen über das neue dominante Altai Gen. Durch meinen medizinischen Beruf und mein Interesse an Genetik und Biologie fällt es mir leichter, diese Prozesse in der Natur zu verstehen und in die Zucht umzusetzen. Deshalb versuche ich für alle, die sich für dieses Thema interessieren, mit etwas Genetik verständlich zu erklären. Genetik Was ist eigentlich eine Mutation und wie entsteht sie? Katzen besitzen eine ausbalancierte genetische Regulation, deshalb gibt es bei ihnen nur selten Mutationen. Auf Grund dessen gibt es auch relativ wenige Rassen im Vergleich zu Hunden. Genmutationen treten aus zwei Gründen auf: externe Einwirkung oder interne Einwirkung. Externe Faktoren sind verschiedene Substanzen, die Mutationen verursachen können, sie wurden Mutagene genannt. Dabei kann es sich um verschiedene Chemikalien, physikalische Wirkungen, Strahlung, Druckänderung, Temperaturschwankungen usw. sowie um biologische Wirkstoffe wie Viren handeln. Interne Faktoren sind der Genotyp selbst, der Zustand des Immunsystems, das endokrine System, das Nervensystem, Stress Faktor. Alle bisher bekannten Mutationen, also Katzen, die sich vom "Wildtyp" der kurzhaarigen getigerten Hauskatze unterscheiden, entstanden als "experimentum naturae" ohne Zutun des Menschen! Aber ohne das züchterische Eingreifen des Menschen gehen solche einmaligen und seltenen Neumutationen meistens wieder verloren. So sind z. B. Rexfell-Mutationen in verschiedenen Teilen der Welt beobachtet worden, aber nur wenige kamen in kundige Hände und erlangten züchterische Bedeutung. Es erfordert also eine große Sachkenntnis und Aufmerksamkeit derartig seltene Mutanten in der Natur zu entdecken, in der züchterischen Bedeutung zu erkennen und adäquat züchterisch zu bearbeiten. Fakt ist, dass in den wilden Katzenpopulationen immer wieder spontane Mutationen entstehen. Alle bekannten Rassen basieren auf solchen spontanen Mutationen in der Wildnis, ob es sich dabei um Curly Gen bei Selkirk Rex handelt, oder Faltohr bei Scottisch Fold Katzen usw, - alle diese Mutationen wurden durch Zufall von Züchtern entdeckt und somit in eine Rasse eingekreuzt oder hin gearbeitet, um eine neue Rasse zu entwickeln. Warum werden solche Mutationen immer wieder gerade bei streunenden Katzen entdeckt? Die wildlebenden Katzenpopulationen verpaaren sich über Jahrzehnte ohne menschliche Kontrolle und Einfluß. Je enger die Katzen miteinander verwandt sind, umso mehr werden gegensätzliche Gene (ungleiche Allele) ausgemendelt und die Nachkommen werden reinerbig für das bestimmte Merkmal und es können Mutation entstehen. Eine Mutation ist im weitesten Sinne eine Veränderung der genetischen Informationen über einen Organismus. Die mutierten genetischen Codes führen zu veränderten Proteinbildungen, diese führen wiederum unter Umständen dazu, dass die erforderliche Information falsch interpretiert wird oder auch gar nicht mehr gelesen werden kann. Je homozygoter eine Katze ist, desto mutationsempfindlicher ist sie, da ihr Pufferungsvermögen für sich verändernde Umweltreize geringer ist. Ca. ein Gamet (Zelle) von 100 000 bis 1 000 000 Gameten trägt ein neu mutiertes Allel. Viele führen zu Letalveränderungen, das Kitten wird abgestoßen oder tot geboren."Kleine Mutationen" jedoch, die z. B. nur die Fellfarbe und/oder -struktur verändern und nicht die Normalfunktionen des Körpers aus dem Gleichgewicht werfen, sind bei allen Lebewesen die Quelle für die Evolution. Es spricht nichts dagegen, sie als Grundlage für die Entwicklung neuer Farbschläge oder gar neuer Rassen zu nutzen. Genauso ist es mit dem Altai Gen passiert. Die ersten blauäugigen Katzen wurden in den 90er Jahren bei streunenden Katzen in Kasachstan in der Altay Region entdeckt. Erst viel später, als das Altai Gen immer bekannter und populärer in der Züchterszene wurde, entdeckten Tierhelfer auch in naheliegenden und weiteren Regionen von Kasachstan solche außergewöhnliche blauäugige Schönheiten und vermittelten diese an Züchter verschiedener Rassen nach Russland, Ukraine und andere Regionen. Durch Einkreuzung dieser außergewöhnlichen Findlinge mit blauen oder verschiedenfarbigen Augen laufen zur Zeit in mehreren Rassen Blue Eyes Programme mit dem dominanten Altai Gen. Die ersten Züchter bei der Britisch Kurzhaar/Langhaar Rasse waren Ludmila Shkrebez aus Russland und Sophie Guittonneau aus Frankreich mit dem Programm „Celeste“. Diese Linien gründen sich von blauäugigen Katzen aus der Cattery Nikital Ukraine, die mit Altay Katzen aus Kasachstan das Programm „Topaz“ gestartet hat. Frau Rano Makarenko aus Usbekistan (Grenze Kasachstan) hat das Blue Eyes Programm in der Munchkin Rasse mit den Findlingen aus der Stadt Aktau in Kasachstan und angrenzenden Regionen ins Leben gerufen. Natalya Lebedenko aus der Ukraine hat mit dem blauäugigen Findling aus Kasachstan bei BKH und Scotisch Fold eine neue Linie angelegt. Diese Züchter arbeiten offen und offiziell mit dem Altai Gen, das sich immer mehr in allen Rassen dank der Züchter in den letzten 5-7Jahren rasch verbreitet. Leider gibt es immer wieder unehrliche Züchter, die das Altai Gen in ihre Rasse heimlich einkreuzen und behaupten, dass sich eine spontane Mutation in einer bestehenden Rasse entwickelt hat. Wenn man die Zusammenhänge einer spontanen Mutation versteht, dann wird klar, dass solche regelmässige und identische spontane Mutationen bei eine Rassezüchtung überhaupt nicht möglich sind, es gibt wohl kaum Züchter, die über Jahre und Generationen sehr enge Inzucht betreiben, oder die Katzen der Wildnis mit starken Temperaturschwankungen, verschiedenen chemischen, physikalischen Wirkungen und dem Kampf um das Überleben ausgesetzt sind. Züchter, die ein Tier mit mutierten Genen in ihre Obhut nehmen, tragen eine besondere Verantwortung, wenn sie damit neue Farbschläge oder gar eine neue Rasse züchten möchten. Für jeden Züchter ist es ratsam, nicht alleine drauflos zu experimentieren, sondern in Zusammenarbeit mit anderen Züchtern sorgfältige Zuchtpläne aufzustellen. Nicht nur, um das mutierte Gen zu erhalten und zu nutzen, sondern auch um zu gewährleisten, dass von Anfang an nur mit genetisch einwandfreien gesunden und dafür geeigneten Zuchtpartnern verpaart wird. Jeder sollte den Ehrgeiz haben, nicht nur als Züchter einer neuen Varietät bekannt zu werden, sondern als verantwortungsvoller Züchter eines absolut gesunden Farbschlages bzw. einer gesunden Rasse tätig zu sein. Heavenly Eyes Black Charm from Sham, BRL F4, black 09, blue eyes dominant Zucht mit dem dominanten Gen - „Altai Gen“(ALT) Ich habe bereits schon ausführlich über das neue dominante 'blauäugige' Gen geschrieben, und erklärt, wie dieses Gen in die Linien von Britisch Kurzhaar/Langhaar gekommen ist: Zucht mit Bicolour Katzen In der Britisch Kurzhaar Zucht gibt es viele Bicolor Linien mit einem anderen rezessiven Blue Eyes oder Odd eyed Gen, die man miteinander verpaaren kann und darf, was beim dominatem Gen wegen möglichen homozyhoten tauben Kitten nicht erlaubt ist. Wenn gewisse Züchter (die leider scheinbar nicht genug Ahnung in der Genetik haben oder sich einfach ein Ziel setzen schnell viele blauäugige Kitten zu bekommen) das dominante Altai Gen mit den Bicolor Linien vermischen, die möglicherweise rezessiven Gen tragen, bringen sie die gesamte Bicolor Zucht bei den Briten in Gefahr! Dazu besteht noch die Gefahr, dass mit dem Altai Gen so genannte Latente Katzen geboren werden, die zwar orangeäugig sind, aber ein verstecktes dominantes Gen (latent) haben. Oft leuchten bei Latenten Katzen orangene Augen bei Tageslicht von Anfang an rot. Beispiel: aus einer Verpaarung zweier latenter orangeäugigen Katzen können sogar homozygote Kitten geboren werden. Wenn Blue Eyes Katzen mit dem dominanten Gen oder Latente Katzen mit dem versteckten dominanten Gen in bestehende Bicolour Linien gelanden, können wir in paar Jahren nicht mehr unterscheiden welches Gen die Odd eyed oder Blue Eyes Bicolor Katzen haben und es werden immer mehr taube homozygote Kitten auf die Welt kommen.... Homozygotes taubes Kitten, geboren von 2 latenten solid Katzen mit orangenen Augen. Wenn homozygote Katzen einen weißen Kopf und weiße Ohren haben, dann sind sie meistens taub. Daher sind solche Verpaarungen verboten! Auch die Verpaarung zweier Katzen mit blauen, oder verschiedenfarbigen Augen, ist genetisch nicht zulässig, da das Altai Gen (ALT) dominant ist, und es bei solchen Verpaarungen wiederum zu tauben homozygoten Kitten kommen kann. In unserer Zuchtarbeit mit dem Altai-Gen ist genau erkenn - und nachvollziehbar, woher unsere Katzen ihre schönen blauen oder auch verschiedenfarbigen Augen haben. @ Alla Schischkin, Cattery from Sham, Deutschland © 2019, A. Schischkin, Cattery from Sham Heavenly Eyes Berly from Sham, BRI F4 chocolate, blue eyes dominant Wer noch mehr über Blue Eyes Gen wissen möchte, hier ist ein interessanter Link zur Seite von Sarah Hartwell - berühmte Felinologie Forscherin über bekannte und neue Katzenrassen. http://messybeast.com/blue-eye-breeds.htm
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